Unsere Krimi-Lieblinge in 2023:
Jochen Frickel: Das Wettrennen der Fichtenstämme
Im Herbst des Jahres 1903 sitzt der Mainzer Holzgroßhändler Balthasar Nauth im Dordrechter Büro seines Geschäftspartners Adriaen Jongeneel. Die beiden haben schon über viele Tausend Festmeter Holz verhandelt, denn Holland benötigt wegen des wasserreichen Untergrunds Unmengen gerade gewachsene Fichten und Tannen – und die werden über den Rhein dorthin geflößt. Ungewöhnlich ist die Absprache, die die beiden an diesem Tag treffen aber doch, denn Jongeneel benötigt ungewöhnlich viel Holz zu einer ungewöhnlich frühen Zeit im nächsten Jahr. Nauth sagt die Lieferung zu. Und verfällt darauf, zwei seiner Holzlieferanten in einer Wette gegeneinander antreten zu lassen, um diesen Termin halten zu können. Es steht ein hoher Gewinn im Raum und scheint für die beiden Kontrahenten eine relativ sichere Sache zu sein. Doch dann wird im Main ein Toter gefunden …
Jochen Frickels Buch ist rundum gelungen! Da gibt es eine kluge, logische aber nicht vorhersehbare Krimi-Handlung – und diese ist eingebettet in ein historisches Setting, das eigentlich noch nicht lange her und mit dem heutigen Blick trotzdem vollkommen ungewöhnlich ist. Durch die Ergänzung mit Bildmaterial, Fußnoten und (nicht aufdringlichen!) Erklärungen gelingt es dem Autor, uns wirklich viel Wissen zu präsentieren. Und doch ist „Das Wettrennen der Fichtenstämme“ vor allem wirklich gute Unterhaltung!
RR Verlag, ISBN 978-3-943580-43-3, € 15,00
Doug Johnstone: Eingeäschert
Jim hatte sich gewünscht, nach seinem Tod im Garten verbrannt zu werden. Dass das gegen das Gesetz verstößt, das war ihm ziemlich egal – und wenn jemand die Möglichkeit hat, das umzusetzen, dann ja wohl das Beerdigungsinstitut, welches Jim mit seiner Frau geleitet hatte. Das Feuer glimmt noch, als sie in der Küche besprechen, wie es weitergehen soll mit Dorothy, der gemeinsame Tochter Jenny, Enkelin Hannah und Archie, dem Faktotum des Instituts. Dass sie das Institut weiterführen, das ist ihnen soweit klar und für Jenny ist es eine halbwegs gute Fügung, ein Zimmer im Haus von Jim und Dorothy zu beziehen. Aber wollen sie auch Jims Detektei weiter betreiben? Bevor die Frage wirklich beantwortet werden kann, verschwindet Hannahs Mitbewohnerin Melanie. Und weil niemand sich darum zu kümmern scheint, beginnt Hannah zu ermitteln. Fast gleichzeitig soll Jenny einen Ehemann beschatten. Dorothy hingegen entdeckt seltsame Zahlungen vom Firmenkonto …
Dough Johnstone hat mit „Eingeäschert“ einen sehr spannenden, völlig unvorhersehbaren Kriminalroman geschrieben, dessen unterschiedliche Handlungsstränge klug miteinander verwoben sind. Er lässt die drei Frauen des Skelf-Clans erzählen, jede hat ihre eigenen Ermittlungen und jede hat auch ihr eigenes Päckchen zu tragen – und trotzdem ist das aus einem Guss und liest sich toll. Dass Johnstone uns viele Ecken von Edinburgh vor dem inneren Auge entstehen lässt: das ist ein Zusatzgenuss.
Polar Verlag, Übersetzung: Jürgen Bürger, 978-3-948392-42-0, € 25,00
Ralf Schwob empfiehlt Freida McFadden: „Wenn sie wüsste“
Die vom Leben gebeutelte Millie lebt nach einer Haftstrafe in ihrem Auto und ist kurz davor, vollends den Halt zu verlieren. Da erscheint es fast wie ein Wunder, als die wohlhabende Nina sie als Haushaltshilfe und Kindermädchen anstellt. Millie darf sogar mietfrei in einer Dachkammer im Haus wohnen und entgeht so der Obdachlosigkeit. Die Arbeit in der Vorstadtvilla wird für Millie aber schon sehr schnell zu einem Alptraum: Ihre neue Arbeitgeberin verdreckt die Wohnräume vorsätzlich und unterstellt ihr Dinge, die sie nicht getan hat. Auch die kleine Tochter triezt ihr neues Kindermädchen, wo sie nur kann. Millie ist verzweifelt, weiß nicht, was sie tun soll, denn wenn sie kündigt, landet sie unwiderruflich auf der Straße. Einzig Ninas gutaussehender Mann Andrew behandelt sie mit Respekt und Zuneigung und schon bald fragt sich Millie, was dieser Traummann wohl an seiner offenbar zutiefst gestörten Ehefrau findet. Millie und Andrew kommen sich schließlich näher und am Ende wirft Andrew Nina aus dem Haus. An diesem Punkt des Romans wechselt die Autorin die Perspektive und erzählt die Geschichte aus Sicht der Ehefrau Nina – und damit ändert sich alles, was man bisher geglaubt hat …
Freida McFadden hat mit „Wenn sie wüsste“ einen hochspannenden psychologischen Thriller geschrieben, der durch interessante Charaktere, dichte Atmosphäre und vor allem durch das überraschende Plot absolut lesenswert ist.
Heyne Verlag, Übersetzung: Astrid Gravert und Renate Weitbrecht, 978-3-453-47190-0, € 16,00
Tony Hillerman: Tanzplatz der Toten
Vermutlich ist es nur ein Streich. So denkt Joe Leaphorn von der Navajo-Polizei – vermutlich ist es nur ein dummer Streich zweier Halbwüchsiger. Und er muss sich jetzt damit herumschlagen, den Navajo-Jungen George Bowlegs zu finden. Und dabei dem Ermittler der Zuni-Polizei, der ihm vorgesetzt wurde, nicht in die Quere zu kommen. Denn Ernesto Cata, der andere verschwundene Junge, ist ein Zuni. Die Zeit drängt, denn jeder Tag kann der letzte Herbsttag sein, und sobald der Schnee fällt, ist die Chance, die beiden verschwundenen Jungs zu finden bevor sie erfrieren, sehr klein. Doch dann wird Ernestos Leiche gefunden. Und am Tag vorher hat Leaphorn Kachina gesehen, den Totengeist der Zuni …
Der Unionsverlag hat, vierzig Jahre nach der Erstveröffentlichung, die Reihe um Joe Leaphorn und Jim Chee von der Navajo-Polizei wieder aufgelegt. Tony Hillerman, der Autor, hatte eine große Hingabe zur Kultur der indigenen Bevölkerung, seine Kriminalromane sind eine faszinierende Mischung aus Spannung, indigenen Lebenswelten (vordringlich der Navajo, aber auch andere Stämme finden Erwähnung) und der Weite der Landschaft. Wo heute das Gespenst der unberechtigten Aneignung durch die Kulturlandschaft geistert, hat Hillerman seine Bücher damals mit so großem Respekt und nach so umfangreicher Recherche verfasst, dass er dafür von den Navajos ausgezeichnet wurde. Ich habe diese Krimis schon vor dreißig Jahren gelesen – und auch heute, mit deutlich mehr (Lese-)Erfahrung finde ich so großartig!
Unionsverlag, Übersetzung: Helmut Eilers, 978-3-293-20953-4, € 14,00
Michel Bergmann: Der Rabbi und der Kommissar – Du sollst nicht begehren
Wo ist Galina Gurewitz? Da es keine ordentliche Vermisstenmeldung gibt, darf die Polizei nicht ermitteln – und so macht sich Rabbi Silberbaum auf die Suche. Ihr Ehemann Semjon blockt nicht nur, sondern macht dem Rabbi unverhohlen klar, dass diese Suche ganz alleine seine Sache ist. Je tiefer der Rabbi in den folgenden Wochen gräbt, desto deutlicher werden Gurewitz Anspielungen auf des Rabbis auf Dauer vielleicht doch recht gefährdete Gesundheit. Und auch Galinas Mutter Nina Bubka, die erst sehr besorgt zur Polizei gegangen war, reagiert nun eher zurückhaltend. Was steckt dahinter? Ist Galina wirklich entführt worden? Und, wenn ja, warum will Gurewitz kein Lösegeld zahlen?
Auch der zweite Kriminalroman von Michel Bergmann entführt uns in eine ziemlich unbekannte Welt – den jüdischen Alltag in Frankfurt. Diesmal macht dieser Part einen größeren Teil des Buches aus, allerdings hat das auch mehr Bezug zur Handlung: Nicht nur, dass der „Fall“ rund um Purim spielt, auch für die Geschichte selbst und für das Selbstverständnis der Protagonisten ist das Jüdisch-Sein wichtig.
Michel Bergmann kommt am Montag, 24.04.2023 um 19 Uhr zur Lesung nach Gernsheim in die Buchhandlung.
Wir freuen uns sehr darauf – sicherlich gibt es einiges an Hintergrund zu erfahren!
Heyne Verlag, 978-3-453-44130-9, € 12,00
Emily Winston: „Der Mordclub von Shaftesbury“
Penelope St. James hat konkrete Pläne für die Zweigstelle, die sie im kleinen Ort Shaftesbury eröffnen soll. Zwar wundert sie sich ein bisschen, denn es ist absolut nicht hip – aber wenn ihr Chef sagt, dass dort die reichsten Leute ganz Groß-Britanniens leben, dann wird ihre Firma sich schon durchsetzen. Allerdings sind schon nach kurzer Zeit die wildesten Gerüchte in Umlauf: Sie soll Agentin des MI5 sein, oder ein Sonnenstudio betreiben, oder, oder, oder. Dass ihr schön ausgestattetes Ladenlokal wirklich eine Partnervermittlung beherbergt, das glaubt ihr eigentlich niemand. Tatsächlich vermittelt sie bald auch anderes als richtige Ehepartner*innen. Einen neuen Führer durchs Herrenhaus zum Beispiel. Und eine Aktion-Lesung mit einem Krimiautoren. Außerdem verdingt sie die Gemeindeversammlung dazu, denjenigen aufzugreifen, der Vorgärten schädigt. Weder weiß sie, wie sie zu dem Job kommt, noch, wie sie ihn erfüllen soll … Dass sie dabei einem Mord auf die Spur kommt, das hätte allerdings niemand erwartet!
Ein klassischer Krimi ist das nicht, trotz dass zwei Menschen offensichtlich nicht freiwillig aus dem Leben scheiden. Und ja, es gibt auch eine*n Mörder*in. Aber dieser Handlungsstrang nimmt nicht wirklich viel Raum ein. Dafür lesen wir eine zarte und zurückhaltend-romantische Liebesgeschichte, viel über britisches Dorfleben und nicht weniger über skurrile Engländer*innen. Und das ist unterhaltsam und mitreißend und jede Minute entspannend.
Aufbau Verlag, 978-3-7466-3966-6, € 14,00
unsere Krimi-Lieblinge in 2022:
Cyril Hare: Mord auf dem Landgut
Lord Warbeck hat zum Weihnachtsfest geladen. Ein letztes Mal will er sie um sich versammeln, alle Lieben, die früher regelmäßig zum Fest kamen: Seinen Sohn Robert und Vetter Julius, sein Patenkind und die Freundin seiner verstorbenen Frau. Inzwischen hat sich viel getan, nicht nur ist Lord Warbeck dem Tod näher als dem Leben – auch die Verhältnisse untereinander sind anders. Patenkind Lady Camilla zum Beispiel will endlich klären, ob ihre Liebe erwidert wird, so wie es vor Jahren war. Sir Julius, der nun Schatzkanzler ist, weiß nicht, wie er mit Robert klarkommen soll, immerhin sitzt dieser einer faschistischen Vereinigung vor. Alle wollen jedoch den Weihnachtsfrieden einhalten. Butler Briggs ist sich sicher, dass das gelingen wird, ist es doch typisch englisch, die Politik außen vor zu lassen. Ein weiterer Gast ist Dr. Bottwink, der Gelehrte verbringt gerade viel Zeit im Turm des Anwesens, um dort Korrespondenz aus dem 17. Jahrhundert zu sichten. Da er natürlich nicht mit den Bediensteten feiern kann, wird er also auch der illustren Gesellschaft beiwohnen. Das erste gemeinsame Mal ist alles andere als entspannt, doch jeder versucht, Lord Warbeck möglichst zu schonen. Nachdem der Lord sich zu Bett begeben hat, treffen sich alle zum Bridge im Salon. Hier kommen die Antipathien deutlich zu Tage, Gewalt liegt in der Luft – und doch rechnet keiner damit, dass Robert Warbeck plötzlich zusammenbricht. Dr. Bottwink vermutet sogleich eine Zyankaliy-Vergiftung …
Dieser Weihnachtskrimi ist absolut klassisch konstruiert: Eine geschlossene Gesellschaft, das Wetter sorgt dafür, dass weder Besuch kommen kann noch das Telefon funktioniert, ein Toter - jede*r Anwesende könnte den Mord begangen haben. Und doch bleibt er spannend bis zum Schluss, mit einer Lösung, die so besonders wie englisch ist. Dass wir nebenher einiges über die britischen Traditionen und Regierungsstrukturen lernen, das kommt noch obenauf. Leseempfehlung!
Lübbe Verlag, 978-3-404-189229, € 16,00
Hervé Tellier: Die Anomalie
Der Reigen beginnt mit Blake. Der natürlich nicht wirklich Blake heißt – als Jo kennen ihn seine Familie und die Leute seiner Firma. Seine geheime Existenz ist mit zwanzig anderen Vor- und Nachnamen versehen, denn Blake ist Profikiller. Als solcher hat er Ende März 2021 in New York einen Auftrag zu erledigen. Victor Miesel hingegen ist Autor, seinen Lebensunterhalt verdient er mit Übersetzungen. Die Turbulenzen beim Anflug auf New York, bei denen er zu sterben glaubte, inspiereren ihn – einen knappen Monat später ist sein Bestseller fertig. Weitere Personen bekommen ihren Auftritt, dann beginnt der Reigen von neuem: Der elektromagnetische Wirbelsturm, der die Turbulenzen auslöste, hat Flugzeug und Passagiere dupliziert und nun gibt es Blake, Miesel und all die anderen in der March- und in der June-Version …
Die Ausgangssituation eines komplett duplizierten Flugzeuges ist reichlich fantastisch. Allerdings gelingt es Tellier, trotzdem alles vollkommen normal erscheinen zu lassen: Die lakonische Sprache, die Aneinanderreihung der Personen, die geheimdienstlichen Tätigkeiten als Klammer darum – das ist sehr nachvollziehbar und realistisch. Einen Thriller sehe ich nicht in diesem Buch (der Klappentext verspricht das), wohl aber einen ideenreichen, komplexen, interessanten und gut zu lesenden Spannungsroman. Der einen lange nicht loslässt!
Rowohlt Verlag, Übersetzung: Jürgen und Romy Ritte, 978-3-499-00697-5
Terry Miles: Rabbits. Spiel um dein Leben.
K. ist Teenager, als er das erste Mal mit Rabbits in Berührung kommt: Die beiden Töchter von Freunden seiner Eltern wollen dieses hochgeheime Spiel eigentlich alleine spielen – aber sie werden dazu verdonnert, ihn mitzunehmen auf der Fahrt zum Süßigkeitenholen, auf der sie einen Umweg machen wollen. Emily hat es Annie vorher genau erklärt, es geht darum Diskrepanzen im Zeitgeschehen zu finden. Und dann mit einem waghalsigen Manöver auf die Teilnehmerliste zu gelangen. Das geht schrecklich schief … Jahre später sieht K. es als seine Aufgabe an, die aktuelle Runde zu gewinnen und das tödliche Spiel für immer zu beenden.
Thriller – so steht es auf dem Einband. Das trifft auch zu. Allerdings ist dieses Buch weit mehr als diese Klassifizierung erahnen lässt: Faszinierende Science-Fiction-Elemente sind hier gepaart mit aktuellen Möglichkeiten der KI, dazu gibt es eine Prise Horror und deutliche psychologische Hintergründe.
Mein Mann erklärte mir nach der Lektüre: „Ich wünsche mir mehr solche Bücher! Würde ich sofort lesen.“ Verstehe ich vollkommen.
Penguin Verlag, Übersetzung: Kai Andersen, 978-3-328-60227-9, € 18,00
Christian Klinger: Ein Giro in Triest
Am 27. Juni 1914, einem Samstag, wird Ispettore Gaetano Lamprecht zu einem toten Soldaten gerufen. Entgegen der Anweisungen seines Chefs fährt er mit seinem Rennrad zum Tatort, er nutzt jede Gelegenheit zum Training. Obwohl Lamprecht sicher ist, dass es sich nicht um einen Selbstmord handelt, beendet er die Ermittlungen am Tag danach – denn an diesem Sonntag wird in Sarajevo das KuK-Kronprinzenpaar ermordet. Und der Ispettore, dessen Vater Deutscher und dessen Mutter Italienerin ist, gehört zu der kleinen Gruppe Beamter und Offiziere, die in Triest im Hintergrund für Ruhe und Ordnung sorgen sollen. Denn in Triest brodelt es – Deutsche, Italiener, aber auch Serben und Kroaten möchten, dass die Stadt ihrem Volk zugehörig wird. Schon lange gibt es entsprechende Strömungen, nun, da die Nachfolge des Kaisers ungeregelt scheint, sehen die verschiedenen Nationalisten ihre Zeit gekommen. Triest ist ein echtes Pulverfass und Gaetano Lamprecht sitzt mitten drin …
Christian Klinger schreibt sehr bildhaft, außerdem verknüpft er die historischen Begebenheiten hervorragend mit seiner Krimihandlung. Es gibt wirklich viele Dinge, die sich nachzulesen lohnen – aber auch wenn man das nicht mag, ist „Ein Giro in Triest“ ein absolut guter Krimi mit Hand und Fuß und einigen Szenen, die James Bond gerecht würden. Klingers Roman ist gute, spannende Unterhaltung, mit deren Hilfe man durchaus ein bisschen klüger werden kann.
Picus Verlag, 978-3-7117-2116-7, € 20,-
T. E. Kinsey: Lady Hardcastle und der Tote im Wald
Lady Emily Hardcastle ist gerade mit ihrer Zofe Florence Armstrong aufs Land gezogen - das Leben in London war zu anstrengend geworden. Auch schon vorher in China und Indien hatten die beiden die wildesten Abenteuer erlebt. Das führte dazu, dass sie ziemlich unkonventionell miteinander umgehen, es ist ziemlich normal, dass sie gemeinsam essen und sich auf Augenhöhe begegnen. Flo Armstrong ist im Grunde ein umsichtiger, sorgfältig aufpassender Bodyguard: Lady Hardcastle scheint Gefahr geradezu anzuziehen! Schon bei ihrem ersten Spaziergang in der neuen Heimat finden sie einen Toten. War das wirklich Selbstmord?
Diesen ersten Band einer kleinen Reihe – der zweite ist gerade erschienen – habe ich mit großem Vergnügen gelesen. Kinsey versteht es, die gesellschaftlichen Gepflogenheiten aufs Korn zu nehmen, ohne sein Personal „vorzuführen“, er schreibt Dialoge, bei denen wir Leser*innen laut auflachen. Dabei ist die Krimihandlung absolut logisch und nachvollziehbar. Das alles zusammen macht diese Cosy-Crime-Reihe zu sehr angenehmem und hintergründigem Lesefutter. Ich freu' mich auf die Folgebände.
Übersetzung: Bernd Stratthaus, Blanvalet Verlag, 978-3-7341-1007-8, € 10,00