Die Eulalia-Post im Juni 2024:
Eulalia-Post 01-06-2024
Liebe Büchermenschen,
in der letzten Woche hat die Hessische Staatskanzlei bekannt gegeben, dass die Buchhandlung Mander in Wolfhagen zur besten Buchhandlung im ländlichen Raum gewählt wurde: Wir gratulieren ganz herzlich! Die Kolleg*innen machen einen wirklich tollen Job!
Wir hatten uns auch beworben und werden das wohl auch im nächsten Jahr wieder tun – wie Goethe schrieb: „Man säe nur, man erntet mit der Zeit.“ Mal sehen …
Vor den Sommerferien gibt es allerdings nicht mehr viele Termine zum „säen“ 😉:
Beim Urlaubsbuchabend am Freitag, 21.06.24 ab 19 Uhr, stellen Ulrike Wegert von Blumen Hägele, Ralf Schwob und ich wieder schöne Bücher vor, die sich bestens für den Urlaubskoffer eignen. Bei schönem und warmem Wetter sind wir wieder auf dem Außenschulhof der Peter-Schöffer-Schule – sonst in der Buchhandlung. Das ist ja so nah, dass Sie am Tag selbst sehr einfach herausfinden, wo wir sind. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist notwendig.
Der zweite Termin, das Bücherturm-Fest, ist nicht öffentlich – ich werde aber in der nächsten Büchereule darüber berichten. Die Lesefreude der Kinder ist einfach wunderbar!
Dieser Tage hatte ich eine Postkarte in der Hand, die wir in 2018 erstellt hatten: Sie war Werbung für eine Sommerverlosung, bei der die Teilnehmenden uns Postkarten aus dem Urlaub geschickt hatten. Ich weiß noch, wie schön das war und auch, dass das Schaufenster mit der Urlaubspost echte Freude gemacht hatte.
Es wird also in 2024 wieder einmal eine Sommerverlosung geben! Wir haben zwei signierte Ausgaben des wunderbaren Kochbuchs „fatto a mano“ aus dem AT-Verlag und die können Sie gewinnen: Schreiben Sie uns einfach bis 31.08.2024 eine Postkarte aus dem Urlaub, Stichwort „Sommerverlosung“, und schon sind Sie mit dabei. Der Urlaub kann übrigens auch auf Balkonien oder im Freibadland stattfinden …
Sommergedicht
Zupf dir ein Wölkchen aus dem Wolkenweiß,
Das durch den sonnigen Himmel schreitet.
Und schmücke den Hut, der dich begleitet,
Mit einem grünen Reis.
Und schmücke den Hut, der dich begleitet,
Mit einem grünen Reis.
Verstecke dich faul in die Fülle der Gräser.
Weil's wohltut, weil's frommt.
Und bist du ein Mundharmonikabläser
Und hast eine bei dir, dann spiel, was dir kommt.
Und bist du ein Mundharmonikabläser
Und hast eine bei dir, dann spiel, was dir kommt.
Und laß deine Melodien lenken
Von dem freigegebenen Wolkengezupf.
Vergiß dich. Es soll dein Denken
Nicht weiter reichen, als ein Grashüpferhupf.
Vergiß dich. Es soll dein Denken
Nicht weiter reichen, als ein Grashüpferhupf.
Joachim Ringelnatz
In der Eulalia-Büchereule gibt es ja eigentlich immer eine Kultur-Empfehlung. Diesmal sind es derer zwei … Die erste finden Sie ab Mittwoch, 19.06.2024 im Stadthaus: In der Treppenhausgalerie ist die UN-Flüchtlingshilfe-Fotoausstellung „Manchmal male ich ein Haus für uns“ im Rahmen einer Kooperation der Schöfferstadt und des PZGS zu sehen. Ich kenne die Bilder schon, denn sie sind auch im gleichnamigen Buch zu finden (erschienen bei Klett-Kinderbuch und seit zwei Jahren immer bei uns vorrätig). Natürlich sind sie im Großformat um einiges beeindruckender! Eine Ergänzung finden Sie bei uns: Ich hatte bei Erscheinen des Buches für mich privat auch einen Sonderdruck einer der Kinderzeichnungen gekauft – diese ist derzeit in der Buchhandlung anzusehen.
Die zweite Empfehlung bezieht sich aufs Büchnerhaus. Eine Klasse der Martin-Niemöller-Schule hat einen Audio-Guide über das Museum Büchnerhaus erstellt – das ist wirklich toll gemacht und bietet viele Infos. Kleine Rätsel haben die Schüler*innen auch eingestreut: vielleicht nehmen Sie diesen Guide ja zum Anlass, mal wieder im Büchnerhaus in Goddelau vorbeizuschauen! LINK
Zwei Buchempfehlungen hab‘ ich auch für Sie – aber das ist ja „normal“. Eine für literarisch interessierte Erwachsene und eine, die schon Kinder ab 10 Jahren lesen können, die mich aber nicht weniger fasziniert hat!
Dominika Meindl: Selbst Stadt, anderer Planet
Seit Johanna zurück im Dorf ist, träumt sie – wilde Träume, die böse enden. Eigentlich hatte es ihr in Wien gut gefallen, doch nun übernimmt sie Knall auf Fall die Praxis des verstorbenen Vaters, samt Haus und dem Durcheinander das darinnen herrscht. Ihre Zwillingsschwester Doris ist nie herausgekommen aus dem Dorf, die Schreinerei ist ihre Passion. Beide lieben es, in den Bergen zu sein und eigentlich kommen sie sowieso gut miteinander aus. Auch Andrej und Maria wohnen gerne hier, sie haben aus ihrem Haus ein richtiges Familiennest für ihre beiden Töchter gemacht. Und dann gibt es noch Herrn Patrick, der in seiner Kindheit schon einige Jahre in Österreich gelebt hat; nun arbeitet er für die chinesischen Tourismusbehörde …
Es sind drei Handlungsstränge, die Dominika Meindl in ihrem Buch kunstvoll miteinander verwebt: Die der Ärztin Johanna, die nach vielen Jahren zurück aufs Dorf zieht und alles mit städtischen Augen sieht; die des Jugoslawen Andrej, der die Strukturen erkennt und sich integriert, aber nie so ganz dazugehören wird. Und die von Herrn Patrick, dessen eigentlichen Namen wir nicht erfahren werden, und der ein Wanderer zwischen den Welten, zwischen China und Österreich ist. Meindl schreibt in Gegenwartsform, jede*r hat eine ganz eigene Stimme. Der Klappentext verspricht „Pseudoidylle, Overtourism, Bauspekulationen – und einen Hauch von ‚Piefke-Saga‘. Ein hochkomischer, kritischer und vor allem hinreißender Roman!“ und besser kann ich das auch nicht beschreiben. Nur ergänzen: Dominika Meindl hat darüber hinaus auch eine sehr beeindruckende Art, Landschaften in Szene zu setzen.
Picus Verlag, 978-3-7117-2144-0, € 22,00
Es sind drei Handlungsstränge, die Dominika Meindl in ihrem Buch kunstvoll miteinander verwebt: Die der Ärztin Johanna, die nach vielen Jahren zurück aufs Dorf zieht und alles mit städtischen Augen sieht; die des Jugoslawen Andrej, der die Strukturen erkennt und sich integriert, aber nie so ganz dazugehören wird. Und die von Herrn Patrick, dessen eigentlichen Namen wir nicht erfahren werden, und der ein Wanderer zwischen den Welten, zwischen China und Österreich ist. Meindl schreibt in Gegenwartsform, jede*r hat eine ganz eigene Stimme. Der Klappentext verspricht „Pseudoidylle, Overtourism, Bauspekulationen – und einen Hauch von ‚Piefke-Saga‘. Ein hochkomischer, kritischer und vor allem hinreißender Roman!“ und besser kann ich das auch nicht beschreiben. Nur ergänzen: Dominika Meindl hat darüber hinaus auch eine sehr beeindruckende Art, Landschaften in Szene zu setzen.
Picus Verlag, 978-3-7117-2144-0, € 22,00
Mari Mancusi: New Dragon City
Es ist April und Maya und Noah auf Beutezug in den Straßen New Yorks. Eigentlich sollen sie Medikamente und Essen bringen, soviel sie eben tragen können – doch Noah steht der Sinn nach einem Besuch in der Bibliothek. Ein Kriiiaaa lässt sie aufhorchen. Und tatsächlich ist der erste Drachen aus dem Winterschlaf erwacht und die beiden können sich gerade noch retten: Normalerweise endet das Treffen mit einem Drachen tödlich. Als vor fünf Jahren die ersten Drachen aufgetaucht waren, hatten das nicht viele Menschen überlebt. Seitdem verbringen sie die Sommermonate eingeschlossen aber sicher im alten U-Bahn-System. Aber auch in den Wintermonaten ist es nicht ungefährlich; Noahs Mutter zum Beispiel ist vor einigen Wochen verschwunden. Als sein Vater beschließt, diesmal nicht mit nach unten zu gehen, ist für Noah klar, dass auch er den Sommer mit der Suche nach ihr verbringen wird. Mit Hilfe seiner Freundin Maya gelingt es ihm, draußen zu bleiben – und die erste Begegnung ist die mit einem jungen Drachen, der ihn auf eigenartige Weise anrührt …
New Dragon City ist ein unglaublich spannender dystopischer Roman mit einem mutigen Helden, der sich von seiner Angst nicht mürbe machen lässt. Noah hat sich eigentlich mit seinem eingeschränkten Alltag abgefunden, doch die Vorstellung, den Sommer ohne seine Eltern verbringen zu müssen, ändert alles und lässt ihn über sich hinauswachsen. Recht schnell muss er erkennen, dass Drachen keineswegs nur Monster sind, sondern dass sich Menschen und Drachen in einer Spirale aus Gewalt befinden. Er lernt Menschen kennen, die sich mit den Drachen arrangieren und mit Asha, dem jungen Drachenmädchen, verbindet ihn bald eine intensive Freundschaft. Mari Mancusi gelingt es in diesem außergewöhnlichen Jugendbuch aufzuzeigen, wie Propaganda und Rassismus funktionieren: Ihr Buch bietet reichlich Anlass für intensives Nachdenken und tiefgründige Gespräche. Aber vor allem ist das ein richtig toller, interessanter und bildhaft erzählter Roman.
Arena Verlag, Übersetzung: Ulrike Köbele, 978-3-401-607443, € 16,00
Es ist April und Maya und Noah auf Beutezug in den Straßen New Yorks. Eigentlich sollen sie Medikamente und Essen bringen, soviel sie eben tragen können – doch Noah steht der Sinn nach einem Besuch in der Bibliothek. Ein Kriiiaaa lässt sie aufhorchen. Und tatsächlich ist der erste Drachen aus dem Winterschlaf erwacht und die beiden können sich gerade noch retten: Normalerweise endet das Treffen mit einem Drachen tödlich. Als vor fünf Jahren die ersten Drachen aufgetaucht waren, hatten das nicht viele Menschen überlebt. Seitdem verbringen sie die Sommermonate eingeschlossen aber sicher im alten U-Bahn-System. Aber auch in den Wintermonaten ist es nicht ungefährlich; Noahs Mutter zum Beispiel ist vor einigen Wochen verschwunden. Als sein Vater beschließt, diesmal nicht mit nach unten zu gehen, ist für Noah klar, dass auch er den Sommer mit der Suche nach ihr verbringen wird. Mit Hilfe seiner Freundin Maya gelingt es ihm, draußen zu bleiben – und die erste Begegnung ist die mit einem jungen Drachen, der ihn auf eigenartige Weise anrührt …
New Dragon City ist ein unglaublich spannender dystopischer Roman mit einem mutigen Helden, der sich von seiner Angst nicht mürbe machen lässt. Noah hat sich eigentlich mit seinem eingeschränkten Alltag abgefunden, doch die Vorstellung, den Sommer ohne seine Eltern verbringen zu müssen, ändert alles und lässt ihn über sich hinauswachsen. Recht schnell muss er erkennen, dass Drachen keineswegs nur Monster sind, sondern dass sich Menschen und Drachen in einer Spirale aus Gewalt befinden. Er lernt Menschen kennen, die sich mit den Drachen arrangieren und mit Asha, dem jungen Drachenmädchen, verbindet ihn bald eine intensive Freundschaft. Mari Mancusi gelingt es in diesem außergewöhnlichen Jugendbuch aufzuzeigen, wie Propaganda und Rassismus funktionieren: Ihr Buch bietet reichlich Anlass für intensives Nachdenken und tiefgründige Gespräche. Aber vor allem ist das ein richtig toller, interessanter und bildhaft erzählter Roman.
Arena Verlag, Übersetzung: Ulrike Köbele, 978-3-401-607443, € 16,00
Unser Mitteltisch beherbergt gerade eine wilde Mischung Fußballtitel für Große und Kleine – und die neuen Paperblank-Kalender haben wir auch gerade ausgepackt:
Damit verabschiede ich mich für diesmal. Im Bilderbuchpfad gibt’s noch nichts Neues, einen Ausblick über die Termine nach den Sommerferien kann ich noch nicht machen und auch sonst steht gerade nichts an. Außer Schulbuch – aber das ist dann eine völlig andere Geschichte …
Wir wünschen eine gute Zeit. Mit Fußball-Gucken, netten Gesprächen, gutem Essen und vor allem freundlichen Menschen!
Und: Lesen Sie gut!
Herzlichst Ihre
Lucia Bornhofen
mit dem Team der
Buchhandlung Bornhofen e. K.
Magdalenenstraße 55, 64579 Gernsheim
FON 06258 4242, FAX 06258 51777
HRA Darmstadt 53224
Buchhandlung Bornhofen e. K.
Magdalenenstraße 55, 64579 Gernsheim
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