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Unser Newsletter im Juli 2025 - Buchhandlung und Verlag Bornhofen in Gernsheim am Rhein

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Die Eulalia-Post im Juli 2025:
Eulalia-Post 01-07-2025

Liebe Büchermenschen,

vor ein paar Wochen sollten wir für eine Kundin Bücher einer bestimmten Reihe suchen. Mittlerweile haben wir ein neues Programm, da wäre das überhaupt kein Ding gewesen, weil das die Reihenbandnummer ordentlich angibt. Beim alten Programm war das nicht so, da waren die Angaben öfter ein wenig unübersichtlich. Darum haben wir google befragt – und der oberste Eintrag nannte uns acht verschiedene Krimis aus der gesuchten Reihe. Bei näherem Hinsehen war dieses Suchergebnis aber überhaupt nicht verwertbar: Es waren erfundene Titel, es war die KI-gestützte Suche.

Leider passiert das häufig, dass der erste Eintrag kein „richtiges“ Suchergebnis ist und wir haben erst Mal lernen müssen weiter unten zu gucken. KI ist hier schon länger Thema, schon auf der Buchmesse 2022 habe ich einen Kurzvortrag zum Thema gehört und seitdem ist es eigentlich bei jeder Weiterbildung präsent. Aber die google-Angaben waren erst einmal doch irritierend.

Natürlich beschäftigt uns, inwiefern KI hilfreich sein kann – bei der Buchhaltung zum Beispiel -, aber noch viel mehr sind es die negativen Folgen dieser Technik.
Es sind drei Themenkomplexe, die problematisch sind: 1) Die KI wurde mit Daten (Texte, Bilder, Musik etc.) trainiert, die sich die Firmen angeeignet haben, fast immer ohne dafür zu zahlen. 2) Der Ressourcenverbrauch (Strom und Trinkwasser) ist enorm, im Grunde unvorstellbar enorm. 3) Und außerdem fluten gerade KI-generierte Bücher den Markt – und das ist gerade bei Sachbüchern ein echtes Problem, weil KI ja gerne halluziniert. (Im Grunde kann mir das ja fast recht sein: es macht uns nämlich wichtiger. Wir bringen ja das entsprechende Know-How mit, zum Beispiel, weil wir die Verlage beurteilen können …) Aber auch Bilderbücher, bei denen der Inhalt vollkommen beliebig ist und sich die Illustrationen gleichen, sind mit Vorsicht zu genießen, denn damit sich Geschmack ausbildet braucht es unterschiedlichen Input.
Falls Sie sich näher mit dem Thema beschäftigen wollen, aber weder Zeit noch Lust haben, sich Infos zusammenzusuchen oder ganze Bücher zu lesen, empfehle ich Ihnen den insta-Account von Prof. Alke Martens, die an der Uni Rostock lehrt – das ist echt interessant und sehr vielfältig. Zu finden bei Instagramm unter alke_martens …
Passend zum Thema gibt’s heute ein Kurzgedicht von Johann Wolfgang von Goethe:

Was ich nicht weiß,
Macht mich nicht heiß.
Und was ich weiß,
Machte mich heiß,
Wenn ich nicht wüßte,
Wie’s werden müßte.

Die letzte Eulalia ist über ein Monat her, seitdem war unser Urlaubsbuchabend und die Buchempfehlungen für den Juli sind genau diese neun Ferien tauglichen Titel. Ich verweise der Einfachheit halber auf unsere Homepage und picke diesmal keine Titel heraus; hier finden Sie also alle Bücher:  LINK

Vielleicht denken Sie ja auch noch an die Postkarte? Wie im letzten Jahr verlosen wir tolle Kochbücher – und es ist uns jeder Absendeort recht, auch Balkonien und Gardensia sind schöne Urlaubsorte (hab‘ ich in diesem Jahr sogar selbst geprüft, war fein!). Einsendeschluss (Datum des Poststempels) ist der 16. August 2025, wenn Sie Ihre Postkarte direkt einwerfen wollen, sollte sie am 18. August hier sein.

Lucia Bornhofen über
Aladin El-Mafaalani / Sebastian Kurtenbach / Klaus Peter Strohmeier: Kinder – Minderheit ohne Schutz
Sachbücher liegen nicht ständig auf meinem SuSch, mehr als zehn im Jahr lese ich eher nicht. Vielleicht fand‘ ich deshalb den Einstieg ein wenig mühsam. Andererseits ist der Einstieg – nicht das Vorwort, das quasi vor allem erst Mal grob umreißt, um was es in dem Buch gehen wird – unbedingt notwendig: Ohne die genaue Analyse von Kindheit heute, wie sie die Autoren in den Kapiteln eins bis vier vornehmen, ist auch keine realistische Empfehlung für den Umgang mit eben diesen Kindheiten, für die Verbesserung der Lebensumstände möglich. Denn darum geht es El-Mafaalani, Kurtenbach und Strohmeier: um ein Heranwachsen, das den Bedürfnissen von Kindern gerecht wird. Weil es einfach Menschenrecht ist. Aber auch, weil wir gebildete, entspannte und empathische junge Erwachsene brauchen in unserer und für unsere Gesellschaft.
In der zweiten Hälfte des Buches, die deutlich einfacher zu lesen ist, erläutern die Autoren auf Basis der Analysen vorher, was Kinder brauchen (Kapitel 5), was Kitas und Schulen können und anbieten sollten - und auch, was bisher meist angeboten wird (Kapitel 6); außerdem, was Sozialraum und Nachbarschaft im Alltag von Kindern ausmachen und wie Veränderung dieser Räume auch die Kindheiten verbessern kann (Kapitel 7).
Das habe ich mit großem Interesse und viel Wissensgewinn gelesen. Auch, weil ich ganz regelmäßig in Einrichtungen unterwegs bin. Besonders aber, weil ich wirklich gerne mit Kindern zu tun habe und wissen möchte, wie ich aktiv hilfreich sein kann. Ich glaube, dass die Buchhandlung für Kinder ein guter Ort ist, wir gehören zur „Nachbarschaft“ vieler, auch wenn wir gar nicht direkte Nachbarn sind. Aber wir sind beständig da und ansprechbar bei vielem.
Kapitel 8 beschreibt, wie die „Boomer“ Potenzial und Chance für Kinder sein können. Dem stimme ich Großteils zu und würde mir wünschen, dass viele „Boomer“ den Anregungen dieses Buches folgen. Schwierig ist für mich, dass das beinahe als Allheilmittel dargestellt wird. Aber das kann man vielleicht auch anders lesen. Mit ihrem „Plädoyer für einen Minderheitenschutz für Kinder“ (Kapitel 9) haben sie mich jedenfalls wieder vollkommen bei sich: Es ist die Aufgabe der gesamten Gesellschaft, Kindern gute Startmöglichkeiten zu bieten und Kindheiten gelingen zu lassen.
Alles in allem ist „Kinder – Minderheiten ohne Schutz“ ein wichtiges Buch, dem ich viele, viele Leser:innen wünsche. Und danach – wo ich schon beim Wünschen bin – viele, viele tatkräftige Erwachsene zur Unterstützung gelingender Kindheit!
Verlag Kiepenheuer & Witsch978-3-462-00752-7, € 24,00
Auch im August wird es keine zweite Eulalia geben. Der Schulanfang mit allen Wünschen fordert unsere Arbeitskraft – wobei wir im Augenblick sehr zufrieden sind, denn nur ein einziges Arbeitsheft braucht länger als eine Nacht um den Weg hierher zu finden! Und dann ist da noch der Deutsche Buchhandlungspreis, für den wir uns wieder bewerben wollen, der ziemlich viel Zeit in Anspruch nimmt (auch wenn es sehr unwahrscheinlich ist, dass wir ihn zwei Jahre in Folge gewinnen …). Außerdem hab‘ ich noch eine Projektidee; dazu dann mehr im nächsten Newsletter. Dem wird dann auch ein vollständiger Terminflyer für September bis Dezember anhängen.

Ganz zum Schluss möchte ich Ihnen noch dringen die Ausstellung „Wolken“ ans Herz legen, die am vergangenen Donnerstag im Hessischen Landesmuseum Darmstadt eröffnet worden ist! Wir haben sie gerade besucht und waren ziemlich beeindruckt. Vor allem von den Wolkenmodellen, aber auch von den hinreißenden Fotos (am besten nehmen Sie sich einen Hocker mit zur Fotobox!). Die Ausstellung ist nicht sehr umfangreich, aber sehr „praktisch“ und gut zusammengestellt. Schön ist auch die Verknüpfung in die Gemäldeausstellung – dieses Museum ist wirklich immer wieder einen Besuch wert, egal ob für kleine oder große Menschen! (Bis 18 Jahren zahlt man übrigens keinen Eintritt.) LINK

Wir wünschen eine gute, interessante und entspannte Zeit! Bleiben Sie uns gewogen und stabil.

Und: Lesen Sie gut!

Herzlichst Ihre
Lucia Bornhofen

mit dem Team der
Buchhandlung Bornhofen e. K.
Magdalenenstraße 55, 64579 Gernsheim
FON 06258 4242, FAX 06258 51777
HRA Darmstadt 53224

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